1 Entscheidungen
Shownotes
In unserer ersten Episode stellen wir uns vor:
Jessi Hotz, Frisörin in einem kleinen Örtchen nahe Frankfurt a.M. und Pfarrer Simba Burgdorf.
Wie wir auf die Idee gekommen sind einen Podcast zu machen.
Wie wir auf die Idee gekommen sind Frisörin und Pfarrer zu werden.
Wie man gute Entscheidungen treffen lernen kann.
Wie man mit Entscheidungen umgeht, die man nicht wieder gutmachen kann.
Und unsere festen Kategorien:
"Mehr als zwei Leute haben mir erzählt..."
"Das lustigste, was in unserem Job in den letzten Wochen passiert ist..."
"Das macht der Job mit mir..."
"Styling Tipps für außen und innen."
Transkript anzeigen
00:00:00: Hi, wir sind Jesse,
00:00:01: ich bin Friseurin und Simba, ich bin Vater.
00:00:04: Für die Länge eines Haarschnitts labern wir über Gott und die Welt.
00:00:07: Geschichten
00:00:07: aus dem Alltag, Lifestyle und eine höhere Perspektive aufs Leben sind zu unseren Themen.
00:00:12: Zwei Profis, zwei Sichtweisen, ein Podcast.
00:00:15: Möge er dir
00:00:16: ein Segen sein.
00:00:17: Am.
00:00:20: Ja, dann legen wir mal los.
00:00:22: Was machen wir heute?
00:00:26: Ja, wie immer, ne?
00:00:27: Ist das eigentlich was, was unsere Friseurinnen hassen?
00:00:29: Also wenn man immer sagt, wie immer, kannst du dir das merken, welche Frisur für jeden ist?
00:00:34: Ja, doch weiß man.
00:00:35: Ja, das weiß man.
00:00:37: Ich hab mich auch schon
00:00:37: mal gefragt, kann man quasi anhand, wie der Zustand der Frisur ist, erkennen, wie sie eigentlich hätte sein sollen?
00:00:44: Also wie sie mal, wie sie geschnitten aussehen soll?
00:00:49: Ja, das kommt immer so drauf an, ob die Leute selber nur mal Hand angelegt haben, irgendwie nach ein paar Wochen.
00:00:55: oder ob der Schnitt von mir geschnitten ist, weil dann kann ich mir das ja auch merken.
00:01:03: Ich glaube, sonst wird es natürlich schwierig.
00:01:05: Ich frage immer, wie lang es her ist.
00:01:11: Dann kannst du es ungefähr einschätzen.
00:01:12: Das ist
00:01:13: jetzt von einer Folge zu anderen.
00:01:14: Kannst du dir bei mir immer gut merken, es sind immer so ungefähr vier, fünf Wochen.
00:01:17: Glück
00:01:17: gehabt.
00:01:18: Da kann ich mir das nur
00:01:20: behalten.
00:01:20: Ich bin auch
00:01:21: aufgeregt.
00:01:21: Ich bin auch aufgeregt.
00:01:23: Das ist ja unser dritter Versuch.
00:01:25: Der dritte versucht die erste Folge aufzunehmen.
00:01:27: Ja.
00:01:27: Ja,
00:01:28: ich schuldige mich nochmal dafür, dass ich das letzte Mal nicht auf Aufnahme gedrückt habe.
00:01:31: Ja, es war ein kleiner Error drin.
00:01:33: Ja,
00:01:33: gut.
00:01:33: Aber wir haben es probiert.
00:01:35: So ist es.
00:01:36: Genau.
00:01:37: Ich würde sagen, wir stellen uns erst mal vor, ne?
00:01:40: Ja.
00:01:41: Ich bin Jessie, ich bin Friseurin und mir gehört der Laden, wo wir jetzt hier gerade sitzen.
00:01:47: Und ich will gerne habe.
00:01:49: Du bist so
00:01:50: richtig Dorffrisörer, das ist so richtig, muss ich mal so sagen.
00:01:53: Also es ist nicht so ein Großstadt-Feeling, sondern
00:01:55: ... War ich auch schon.
00:01:58: Wo kommst du her?
00:01:59: Also wo hast du vorher gearbeitet?
00:02:00: In Frankfurt direkt.
00:02:01: Ah, okay, okay.
00:02:03: Und da so Chigiria heißt Society oder was?
00:02:05: Ja, es war schon ein bisschen exklusiver, da war so alles von A bis Z dabei, viel gelernt, viel gemacht, viele Menschen kennengelernt.
00:02:14: Aber das hat auch Spaß gemacht.
00:02:16: Und jetzt ist ein bisschen gediegener geworden.
00:02:18: Ja, so die Nachbarin von jedem an.
00:02:20: Ah, jetzt auch nicht unbedingt.
00:02:22: Ich habe noch viele, die kommen wirklich hier darunter.
00:02:24: Wir sind ja im bescheidenen Karben.
00:02:27: Ja, das
00:02:27: haben wir gar nicht gesagt.
00:02:28: Wir sind in den Karben.
00:02:29: Falls das keiner kennt, wir sind in der Wetter auch.
00:02:33: Gerade noch so.
00:02:34: Genau.
00:02:35: Von daher konnte ich vor vier Jahren, vierenhalb Jahre, es ist schon her, wo ich meinen Laden jetzt hier eröffnet hab, konnte ich viele meiner alten Kunden mitnehmen.
00:02:45: Ah, cool.
00:02:45: Und dementsprechend kommen einige wirklich von Frankfurt, von Darmstadt.
00:02:53: Keine Ahnung, von überall.
00:02:54: Crazy, okay.
00:02:55: Das ist wirklich echt cool.
00:02:57: Du
00:02:57: bringst High-Live-Quartens hier in das
00:02:58: Kaben.
00:02:58: Ja, wie die Leute mir gefolgt sind.
00:03:00: Nice.
00:03:00: Ich freu mich sehr für die große Wertschätzung.
00:03:03: Mega.
00:03:03: Ich bin der Zünder, ich bin der Pfarrer und einer der Pfarrer hier in Kaben und ich bin eigentlich gar nicht jetzt hier konkret bei dir hier in deinem Ortsteil Pfarrer, aber einer hier, der in Kaben zuständig ist.
00:03:16: und ja, ich weiß gar nicht genau.
00:03:19: Ich glaube, für kirchliche Verhältnisse sind wir hier in Kaben.
00:03:22: schon eher städtisch unterwegs.
00:03:25: Also jetzt wird jetzt auch nicht Metropolkirchengemeinde sagen, aber schon Stadtkirchengemeinde würde ich schon eher nennen würde ich sagen.
00:03:34: Ja,
00:03:35: sehr schön.
00:03:36: Und wir machen
00:03:37: zusammen Podcast.
00:03:37: Wir machen zusammen Podcast?
00:03:38: Das war meine Idee.
00:03:41: Stimmt, das war meine Idee.
00:03:43: Bei einem Haarschnitt über Gott und die Welt zu quatschen, weil wir das ja eigentlich immer irgendwie machen.
00:03:48: Wir kommen ja immer von, wie sagt man, Stöckchen zu Steinchen?
00:03:52: Stöckchen
00:03:53: zu Mälzchen?
00:03:54: Ja,
00:03:56: das war ja die Idee, dass wir quasi einfach gemerkt haben, wir laden sowieso über so coole Sachen, also viele Themen.
00:04:02: Da sollten wir das einfach, können wir einfach auch... auf Aufnahme drücken, wenn man es auf
00:04:05: Aufnahme drückt.
00:04:06: Das Lustige ist, was ich mir immer gedacht habe, es ist eigentlich Wahnsinn, weil so ein Haarschnitt ist ja bei mir getaktet.
00:04:12: Also wir haben so vierzig Minuten für einen Herrenhaarschnitt getaktet und ich glaube bei uns ist das Minimum bei einer Stunde irgendwie rausgekommen oder länger und von daher war die Idee einfach irgendwie sehr präsent.
00:04:27: Ich fand die Idee einfach cool, weil Du hast gesagt, okay, wir haben so ähnliche Rhythmen.
00:04:33: Also wenn wir so quasi im Jahr so durchgehen, im Sommer sind ständig irgendwelche Hochzeiten, die Braut sitzt erst bei dir, dann sitzt sie bei mir irgendwie.
00:04:44: Genau.
00:04:45: Auch diese Vorbereitung darauf.
00:04:46: Und da kommt man ja auch mit den Leuten ins Gespräch.
00:04:48: Leute, die hier quasi irgendwie auch ihre... Sorgen ausschütten irgendwie über die Familienprobleme oder wie es jetzt mit den Kindern nicht funktioniert.
00:04:57: Also die Seelsorge so ein bisschen.
00:04:59: Also wir haben so kleine Parallelen
00:05:00: so.
00:05:01: Total, total.
00:05:02: Und wir binden einfach die Menschen, würde ich sagen.
00:05:05: Ja, und das ist ja auch irgendwie sehr interessant, weil wir so alles mitbekommen.
00:05:11: Deep Talk und... Ja voll.
00:05:13: Themen, die man sonst vielleicht auch nicht mit jedem so bespricht.
00:05:16: Sowohl du in deinem Beruf, auch als Sehsorger wahrscheinlich.
00:05:21: Ich wünsche mich auch als Sehsorger mit Zeit.
00:05:24: Ja, also auch Leute, die, sag ich jetzt mal, diesen Schritt, ich gehe zum Pfarrer nicht machen würden, die nutzen diese Gelegenheit bei dir bestimmt auch einfach so jemanden zu haben, bei dem man einfach... ... reden kann, ne?
00:05:36: Ich meine
00:05:37: ... Es ist auch schon ein sehr vertrautes Verhältnis.
00:05:40: Also, ich glaube, ich würde wirklich sagen, dass viele so ein Vertrauen zu mir haben wie ... ... zu ihrem Hausarzt oder ...
00:05:50: Ja, voll.
00:05:50: ... ist so ... ... auch durch die Regelmäßigkeit.
00:05:53: Ja.
00:05:53: Ich meine, Sie erzählen dir beim ersten Mal, oh, jetzt kommt die nächste große Entscheidung oder Abschnitt oder wie auch immer und dann siehst du sie ein paar Wochen später und dann kannst du fragen, und wie es gelaufen.
00:06:02: Und das ist schon auch cool, irgendwie, ist auch so Lebensbegleitung.
00:06:06: Total, weil wenn man wirklich sagen muss, ich merke das dann immer, weil ich hatte in meinem Leben ja noch nie einen festen Friseur, muss ich ehrlich sagen.
00:06:15: Es ist immer so, wenn die Leute sagen, ja, es ist total schwierig, das kannst du total, also das kannst du bestimmt verstehen, einen guten Friseur zu finden und ich denke mir immer so.
00:06:23: Nein, ich kann es über.
00:06:25: Also ich finde es super schön zu hören.
00:06:28: Das ist so ein wichtiges Thema für die Leute ist, wie sie aussehen, wie sie sich geben, um sich auch wohlzufühlen.
00:06:34: Das muss man ja auch so sagen.
00:06:35: Und dann immer wieder festzustellen, krass, wie viel Vertrauen die auch da reinlegen, um jemanden zu finden, der auch wirklich für sie passt.
00:06:44: Und unabhängig, viele denken immer, das sind nur wie Frauen.
00:06:49: Aber nein, ich hab ganz, ganz viele Männer, die da auch sehr, sehr viel Wert drauflegen.
00:06:55: Ja, und
00:06:57: gerade das
00:06:58: verbindet uns ja auch so ein bisschen dieser Wunsch irgendwie auch.
00:07:04: Ja, gut
00:07:04: auszugeben.
00:07:05: Ja, was mitzugeben.
00:07:07: Aber auch so
00:07:07: sich
00:07:07: selber auch wohl zu fühlen, gut zu fühlen
00:07:09: sozusagen.
00:07:11: Und da war ja auch so ein bisschen deine Idee, was ist eigentlich so witzig.
00:07:14: So dieses äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh
00:07:24: äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh
00:07:29: äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh.
00:07:31: Was machen
00:07:34: wir heute?
00:07:35: Ich würde gerne heute in unserer ersten Folge über das Thema Entscheidungen treffen.
00:07:42: Es finde ich ein sehr, sehr großes Thema, was wir, würde ich sagen, alltäglich, was uns so alltäglich begegnet.
00:07:53: Also so große Entscheidungen oder kleine Entscheidungen?
00:07:55: Alle Entscheidungen.
00:07:56: Also vor allem große, kleine und auch Entscheidungen, die man manchmal vielleicht nicht rückgängig machen kann.
00:08:04: Crazy.
00:08:05: Wie geht's dir da?
00:08:06: Hast du da irgendwie... Boah,
00:08:07: also ich glaube, dass ich relativ gut bin, Entscheidungen zu treffen.
00:08:15: Wie
00:08:15: tröst du denn Entscheidungen?
00:08:17: Also
00:08:19: wenn du
00:08:20: vor großen Herausforderungen sitzt, wie gehst du ran?
00:08:25: Ich glaube, ich habe mir irgendwann mal überlegt, dass ich nicht so viele kleine Entscheidungen im Leben treffen will.
00:08:33: Es gibt ja so Leute, die hadern irgendwie schon morgens so, welches Müsli soll ich nehmen, A oder B oder was soll ich essen?
00:08:38: oder so Sachen.
00:08:40: Und ich glaube, ich habe mich irgendwann mal hingesetzt und habe so... So Grundwerte für mich irgendwie mal auch richtig aufgeschrieben, weil ich gesagt habe, okay, ich kann quasi kleinere Entscheidungen, auch den Grundwerten dann unterordnen sozusagen.
00:08:59: Irgendwann habe ich mal gemerkt, es gibt für mich für so eine Hierarchie, vielleicht auch Berufskrankheit, aber für mich steht immer Gott an erster Stelle.
00:09:06: Ist das etwas, was Gottes plan irgendwie für mich ... Gott, das Plan für mich entspricht.
00:09:12: Ist das gut, ist das ehrlich, ist das von Liebe geprägt?
00:09:16: Oder ist das sozusagen Night, Zorn?
00:09:19: Ich weiß nicht was, das hilft mir ganz oft bei so, ruf ich den jetzt an oder nicht?
00:09:23: Dann merke ich so, hab ich schon Liebe für den?
00:09:26: Oder hab ich schon Vergebung für den?
00:09:27: Oder muss ich den, also, wenn ich jetzt anrufe, den einfach nur anschreien?
00:09:31: Also, das ist so, quasi, da kann ich über.
00:09:33: unter diesem Ding, ist es ... was Gott gut findet, ist die oberste Priorität.
00:09:38: Dann hab ich gesagt, Familie ist das Zweite.
00:09:41: Es sind kleine Entscheidungen von meiner Terminplanung her, Wochenende, wie wird das geplant und so weiter.
00:09:48: Da hat Familie immer den Vorrang, und dann kommt so Job.
00:09:51: Das ist für mich so ein Gott-Familie-Job.
00:09:54: Da kann ich dann kleinere Entscheidungen schneller treffen, weil ich weiß, das entspricht dem Prinzip oder dem Prinzip.
00:10:02: Weiß nicht, ob das jeder so macht.
00:10:04: Also würdest du schon, man hat so ein bisschen rausgehört, weil Gott ja auch eine große Rolle spielt, nicht nur in deinem Beruf, sondern ja auch in deinem Privaten, würdest du sagen, dass du viele Dinge auch aus dem Glauben heraus, irgendwie so Erfahrung, Glauben heraus.
00:10:22: Ich glaube tatsächlich, dass ich bei manchen Entscheidungen habe, ich einen anderen Zugang als Leute, die quasi keinen Glauben haben oder Gott nicht selber vertrauen würden, sag ich mal.
00:10:37: Weil ich glaube, viele Leute stehen unter Stress, dass sie alles selber machen müssen, müssen die To-do-Liste alles selber abarbeiten.
00:10:44: Und am Ende der Woche können sie sagen, was habe ich geschafft?
00:10:48: So, und aber meine Rangehensweise ist, Was wird Gott mir schenken?
00:10:52: Also bei vielen Sachen, wo ich weiß, okay, mein Terminkalender, was ich meine To-do-Liste ist, eigentlich zu groß, zu viel, um selber zu schaffen, dann sage ich, okay, was von dem, was da draufsteht, lasse ich mir schenken.
00:11:05: Und dann lasse ich bewusst freie Räume sozusagen, bereite mich auch auf manche Sachen nicht vor.
00:11:10: Ich gebe es auch zumal auf manche Gottesdienste auch nicht vor.
00:11:12: Und dann gehe ich rein mit einem Thema oder mit einer Idee und dann lasse ich mir das einfach ... Schenken, dann lasse ich mich sozusagen in der Situation inspirieren.
00:11:21: Dann habe ich mich in Farbland für den Seelsorge geschwächt.
00:11:23: Also bist du super spontan, auch in seinen Predigen.
00:11:26: Ich dachte, ihr bereitet immer alles so grundlegend vor.
00:11:31: Ja,
00:11:31: es gibt solche und solche Kollegen.
00:11:33: Also da gibt es so, ich glaube, meine Frau, die ist ja Auffahrerin, die schreibt, glaube ich, sehr viel vor, weil es ihr Sicherheit gibt und dann Erzählt sie auch nicht unbedingt, was da steht, sondern sie weicht auch davon ab.
00:11:45: Aber bei mir ist es so, ich schreibe mir jetzt gar nicht was auf.
00:11:47: Ich habe so ein paar Stichpunkte, meine Predigt steht meistens auf diesen gelben Klebezetteln, diese
00:11:51: Posts.
00:11:51: Oh nein, auf dem Post ist überall die Kleben, die Post
00:11:54: ist.
00:11:54: Nee, einfach nur, ich habe nur ein Post und dann schreibe ich mir so ein paar Stichpunkte drauf und den Rest erzähle ich quasi frei.
00:11:59: Und dann kann ich auch darauf eingehen, wie die Leute quasi reagieren und kann dann auch so anders machen.
00:12:04: Also so treffe ich auch Entscheidungen.
00:12:05: Ich lasse
00:12:06: mir einfach auch viel... Also spontan.
00:12:07: Ja, genau.
00:12:08: Wie ist das bei dir?
00:12:10: Ich will das unbedingt wissen.
00:12:12: Wie hast du die Entscheidung getroffen, Friseurin zu werden?
00:12:15: Weil das ist irgendwie so eine Lebensentscheidung.
00:12:18: Vielleicht.
00:12:19: für ein paar Jahre zumindest, weiß ich nicht genau, wie es
00:12:21: für dich aussieht.
00:12:21: Ich glaube, prinzipiell ist es ja für viele Menschen, die im Leben eine ziemlich große Entscheidung, welchen Beruf sie wählen.
00:12:32: Allerdings würde ich auch rückblickend niemals behaupten, dass das für mich so war.
00:12:38: Ja.
00:12:41: Das war für mich nie irgendwie ganz klar, ich mache jetzt diesen Beruf, oder diesen Beruf.
00:12:46: Ich bin letztens tatsächlich mal gefragt worden, welchen Beruf wolltest du als Kind mal?
00:12:53: Kinder haben ja immer irgendwie so Berufswünsche in ihrem Leben.
00:12:57: Feuerwehrmann oder Auskommelaut oder irgendwie das halt so hebs.
00:13:02: Ich hatte das noch nie so prägnant.
00:13:06: Ich wollte gerne Tänzerin werden.
00:13:10: Tänzerin oder Sängerin, aber ich glaube, das wollten viele Mädchen irgendwie.
00:13:14: Ja.
00:13:15: Weil ich auch gerne getanzt habe und viel im Verein getanzt habe und einen Weckkämpfer und so.
00:13:19: Und von daher, das war so, Tanzlehrerin wollte ich gerne werden, Tänzerin.
00:13:25: Das war mal so ein großes Ding.
00:13:27: Wie bist du in der Tresurin geworden?
00:13:28: Also, wie ist das denn?
00:13:29: Ja,
00:13:29: das ist so ein bisschen meiner Faulheit, in der Schulzeit zuzuordnen.
00:13:36: Ja.
00:13:38: Ja, ich war ein ziemlich faules Kind.
00:13:44: Ich glaube, ich würde mich jetzt nicht als zu doof bezeichnen, aber ich war einfach stinkfaul.
00:13:52: Ich glaube, ich habe ab der siebten Klasse keine Hausaufgaben mehr gemacht.
00:13:55: Entschuldige, an alle Lehrer, die vielleicht noch mal
00:13:58: so waren.
00:13:59: Die sind nicht überrascht,
00:14:01: keine Sorge.
00:14:04: Ich glaube, meine Eltern sind davon auch nicht mehr überrascht.
00:14:06: Meine Mutter hat irgendwann aufgegeben diese Diskussion mit den Hausaufgaben und hat gesagt, okay, gut, ich lass sie machen, wenn sie keine Hausaufgaben hat und die Briefe kommen.
00:14:16: Dann ist es so, mein großes Glück war tatsächlich, dass ich schon immer Buskind war.
00:14:22: Weil wir ja hier im Ort keine Schule
00:14:24: haben.
00:14:26: Somit musste ich immer von der ersten Klasse an bis zur zehnten Klasse Bus fahren.
00:14:30: Ich weiß, was du sagen willst.
00:14:31: Du hast Hausaufgaben im Bus gemacht?
00:14:33: Ja, meine Rettung, dass ich überhaupt meinen Abschluss geschafft habe, Hausaufgaben im Bus aufzuschrauben.
00:14:40: Dann können alle, die das damals möglich gemacht
00:14:42: haben.
00:14:43: Stark.
00:14:45: Und dann hast du gesagt, okay, Schule ist jetzt nicht was, was du ewig durchziehen willst, sondern du jumpsch quasi gleich
00:14:50: in die Ausbildung.
00:14:51: Ich habe mich schon viele dissohaltener, so Dinge, die für mich keinen Sinn ergeben.
00:14:55: Die machen mir keinen Spaß oder ich muss einen Sinn drin sehen und einen Reiz haben einfach.
00:15:02: Ich bin auch so ein Klassiker, einen am Vorne Arbeit mich hingesetzt und habe noch mal drei Sätze auswendig gelernt oder da reingeguckt, weil ich den Sinn auf Langzeit nicht für mich gesehen habe.
00:15:18: Ach krass, aber das ist auch eine andere Entscheidung zu treffen.
00:15:22: Also heute würde ich das auszusehen.
00:15:24: Wo ist der Sinn
00:15:25: davon?
00:15:25: Genau, genau.
00:15:27: Ich glaube auch heute, dass es schwierig ist für Eltern vielleicht, oder mir würde es so gehen, Kindern zu sagen, du musst das machen, weil man ja selber oft dieses Gefühl kennt, diese Entscheidung getroffen haben damals.
00:15:44: Ja, ich mach nichts, das triffst du ja als Kind nicht bewusst.
00:15:50: Sondern weil du einfach keinen Bock auf das hast und kannst es ja gar nicht irgendwie greifen.
00:15:54: Warum hast du keine Lust?
00:15:56: Und als Erwachsener weißt du ja schon eher so, ja, in welches Wurzel ziehen oder so, hab ich wirklich nicht mehr in meinem Leben gebraucht.
00:16:05: Ja, wenn du jetzt irgendwie einen anderen
00:16:07: Tag rauskriegst.
00:16:09: Ja, ja.
00:16:10: Das könnte ich auch nicht mehr.
00:16:12: Keine Ahnung, wie es geht.
00:16:14: Du hast den Sinn gesucht und du hast was Handfestes mehr oder weniger
00:16:18: gesucht?
00:16:20: Ja, ich wollte schon was Kreatives machen.
00:16:22: Kreativ war schon mein Ding.
00:16:24: Kunst war auch ein bisschen mein Ding.
00:16:26: Das waren dann die Fächer, die mich interessiert haben.
00:16:28: Kunst und Sport.
00:16:31: Und dann habe ich mich beworben als Dekorateurin.
00:16:40: Und da gab es aber wirklich noch nicht so viele Stellen, so in den Kaufhäusern und so Schaufenster dekorieren oder wie auch immer.
00:16:50: Und dann kam mein Papa, da habe ich auf die Idee, bewerb dich doch mal da beim Friseur.
00:16:59: Ich glaube, der hat seinen eigenen Nutzen draus ziehen wollen.
00:17:03: Und ist ihm auch gelungen bis heute.
00:17:05: Scheidest du deinem Vater in der Haare?
00:17:06: Ja, natürlich.
00:17:06: In der Draht.
00:17:07: Die muss ich ja.
00:17:08: Am liebsten alle drei Wochen.
00:17:09: Ähm,
00:17:12: ja, und so bin ich dann irgendwie Friseurin geworden, so aus der Not heraus, weil meine Eltern haben mich vor die Option gestellt, entweder machst du Schule weiter, kaufen in der Schule, oder du suchst dir halt eine Ausbildung.
00:17:25: Und Schule war für mich halt raus, ne?
00:17:27: Wollte ich nicht.
00:17:28: Aber wie crazy, also ich meine, du hast dann, du warst dann erst... Ja, groß.
00:17:37: Du warst dann erst angestellt und hast jetzt deinen eigenen Laden, hast ja schon irgendwie auch so Karriere gemacht, sag ich mal.
00:17:44: Hast du diesen Sinn gefunden?
00:17:46: Hast du das Gefühl, du bist jetzt
00:17:49: erfüllte das, was du machst?
00:17:51: Ich glaube mittlerweile schon.
00:17:53: Ich bin seit zehn Jahren jetzt schon selbstständig.
00:17:56: Wie schon erwähnt, vier und ein halb Jahre habe ich jetzt zehn in den Laden.
00:18:00: Ich war vorher schon selbstständig mit einer Stuhlmiete in einem Laden selbst drin, auch im Frankfurt.
00:18:06: Und ... Ja, wir waren nie am Anfang bewusst, sie wollte mein Meister nicht machen.
00:18:12: Ich wollte mich nicht selbstständig machen.
00:18:15: Das war alles nicht so das Ziel.
00:18:18: Ich fahre
00:18:19: leid wieder raus.
00:18:19: Ich bin auch heute noch ... Also, auf mich trifft wirklich original zu, die Dinge, die ich geplant habe in meinem Leben, die sind
00:18:28: nie so ...
00:18:29: Geil geworden, wie die Dinge, die sich ergeben haben.
00:18:33: Ich weiß nicht, ob du das auch kennst.
00:18:35: Ich hab ja gesagt, dieses Schenkenlassen hat so einen Wert für mich.
00:18:39: Das ist
00:18:39: vielleicht ähnlich, vergleichbar.
00:18:42: Manchmal ist es einfach auch cool, blind in eine neue Situation reinzugehen und zu gucken, was passiert.
00:18:49: Ich kann aber auch offen zu sein.
00:18:52: Ich glaube, tatsächlich bei mir sind es viele Situationen einfach gewesen, wo ich ... vielleicht genau am richtigen Punkt irgendwie auf Menschen getroffen bin oder richtige Entscheidungen für mich getroffen haben, weil sie sich ergeben haben.
00:19:07: Weil die Zeit ist irgendwie so gefügt hat, wie man es auch immer titulieren möchte.
00:19:11: Aber dementsprechend waren das irgendwie immer die besten Dinge.
00:19:15: Wie
00:19:16: war es bei dir?
00:19:17: Wie wird deinem Fahrer heutzutage?
00:19:20: Ich finde es sauschwammt, weil tatsächlich ist Fahrer für mich so noch so diese ... in irgendwie ein herausstechender älterer Mensch, der ... ... der irgendwie so eine Gemeinde als Respektsperson ... ... geprägt hat.
00:19:46: Das fängt uns
00:19:47: weg von mir, oder was?
00:19:49: Das will ich also nicht sagen.
00:19:50: Eine andere Wartung, weiß ich.
00:19:53: Nee, also, Farra war für mich so als Kind.
00:19:56: Ich hab das so beigebracht bekommen.
00:19:57: Mein Grüß dem Farra auf der Straße, ne?
00:20:01: Ich glaub, ganz früher war das ja noch krasser.
00:20:03: Man hat die Straßenseite gewechselt, um den Farra irgendwie vorzulassen, ne?
00:20:06: Also, ich glaub, da gibt's ja schon sehr, sehr...
00:20:08: Ja, das war so früher irgendwie so Arzt-Lehrer-Farra,
00:20:11: ne?
00:20:12: Das waren
00:20:12: so die im Ort.
00:20:14: Im Dorf war das die Respektsperson.
00:20:16: Genau,
00:20:16: die Kannte hat jeder... Voll,
00:20:18: genau.
00:20:19: Ja, lange Entscheidungsfindung eigentlich bei mir.
00:20:23: Ich hatte eine relativ schwierige Kindheit.
00:20:28: Mein Papa ist gestorben, als ich sechs war.
00:20:30: Und ich hatte da quasi nichts mit.
00:20:34: Glaube oder Kirche oder irgendwie so zu tun.
00:20:36: Meine Mama war voll überzeugte Atheistin, die ist
00:20:41: so
00:20:42: ein bisschen zu spät geboren, um so eine richtige Achtendsechzigerin zu sein.
00:20:45: Ich glaube, sie wäre es gerne so hippie, ungebunden, Freiheit und so.
00:20:49: Super linkspolitisch und so.
00:20:51: Und deswegen hatte sie auch nichts mit Kirche am Hut.
00:20:54: Aber ich hatte immer das Gefühl, in dieser Trauerphase, als mein Vater gestorben ist, haben Kinder ja irgendwie so ein Gefühl.
00:21:01: Mein Papa ist bei Gott.
00:21:04: Und ich war dafür sehr dankbar.
00:21:07: Und ich würde sagen, dass diese Dankbarkeit am Ende die Motivation ist, warum ich Pfarrer bin.
00:21:12: Also jetzt nicht wie aus Pflicht oder Karrierechancen oder ich weiß nicht was, sondern ich hatte immer das Gefühl, ich möchte Gott was zurückgeben.
00:21:20: Und dann habe ich lange gesucht.
00:21:22: Wie gibt man denn Gott was zurück?
00:21:23: Ich hatte ja gar keine
00:21:24: Ahnung.
00:21:26: Wusste nicht so genau.
00:21:27: Ich dachte dann immer, okay, erstmal muss ich was über Gott lernen, muss selber was verstehen, muss irgendwie checken, wer das ist und was so.
00:21:33: Und dann will ich, ich habe immer so, schon früher habe ich jetzt noch nicht wieder ein Brief von mir gefunden, da steht drin, ich will für Gott arbeiten.
00:21:41: Was auch immer das heißen sollte.
00:21:43: Voll süß, ja.
00:21:45: Zum Thema, was man früher werden will.
00:21:46: Ich wollte immer für Gott arbeiten.
00:21:49: Gottes Arbeiter.
00:21:50: Gottes rechte Hand.
00:21:51: Gottes
00:21:52: Bodenpersonal.
00:21:53: Genau.
00:21:54: Und dann in meinem Kopf war es immer so, wo kann ich viele Leuten was von Gott erzählen.
00:22:01: Das war immer so meine Idee, wo erreiche ich viele Leute.
00:22:05: Und dann habe ich mir selber ein bisschen angeeignet, indem ich einfach ... random in Kirchen reingelatscht bin.
00:22:12: Ich wusste nichts über Kirche.
00:22:13: Ich wusste nicht, dass es eine Landeskirche gibt und eine Freikirche und in den verschiedenen Landeskirchen dann auch noch evangelisch, katholisch und in den Freikirchen.
00:22:21: Baptistisch, Methodistisch, ganz freie, evangelische, keine Ahnung.
00:22:25: Wir haben ja auch alles scheißegal.
00:22:26: Und ich bin einfach reingegangen, habe mir den Gottesdienst angeguckt.
00:22:29: Und ich war damals so in der Punkrock-Szene so ein bisschen unterwegs.
00:22:34: Hey,
00:22:35: siehe.
00:22:35: Außer mit langen
00:22:36: Haaren?
00:22:39: So Haarlack, weißt du so?
00:22:40: Also
00:22:41: längere
00:22:41: Haare.
00:22:42: Aber dann so Stacheln nach oben oder so, Hero in der Mitte hoch.
00:22:44: Da gingen vier HG und Haarspray drauf.
00:22:47: Definitiv.
00:22:47: Also nass
00:22:48: aus der Dusche raus, über Kopf, und dann einfach Lack direkt drauf.
00:22:51: Dann bleiben die so oben stehen.
00:22:53: Und
00:22:53: dann noch Farbe.
00:22:53: Nicht hier auch
00:22:54: noch was.
00:22:57: Ja, genau.
00:22:57: Und ich hab immer danach entschieden im Gottesdienst, wo ist die beste Show?
00:23:01: Also, wo ist das beste ... Wo ist die beste Bühnen-Performance?
00:23:06: Was sprich ich am
00:23:07: meisten an?
00:23:07: Genau, so wie bei Konzerten auch quasi.
00:23:09: Und da hab ich dann alles durchprobiert, was so ging, und nichts hat mir gefallen.
00:23:14: Also, die einen hatten gute Musik und hatten auch gute Bühnshow, sag ich jetzt mal.
00:23:19: Aber die Message war immer so ein bisschen ... Für mich hat mich nicht so angesprochen, bei den anderen war es der
00:23:27: Hund.
00:23:28: Oh je.
00:23:32: So, allemmal wieder hier zurück gewesen.
00:23:37: Bei den anderen war es dann so, ich fand die Message unglaublich gut, aber der Goddessdienst
00:23:40: war einfach
00:23:41: krass langweilig.
00:23:42: Also wirklich im Sinne von, ich konnte da nicht zuhören, das war mir einfach so fremd.
00:23:46: Und ich hatte einen guten Kumpel und der hat mit mir eine Wette gemacht.
00:23:51: Der hat irgendwann, hat er mir gesagt, egal wo du bist, egal was du mir über Gottesdienst erzählt zu findest, alles immer scheiße, ich war immer dagegen, so Punk, Rock und so.
00:24:01: Du bist immer dagegen, wenn du es wirklich verändern willst, dann mach's selber.
00:24:06: Und nur aus dieser Wette heraus sozusagen, ne, jammern können viele, besser machen können wenige, dann geh rein, geh rein in die Kirche und mach es, mach es besser.
00:24:15: Und das war sozusagen die Initialzündung, quasi
00:24:19: das
00:24:19: zu machen.
00:24:20: Ich hatte dann erst einmal noch gedacht, mit dieser Idee, wo kann ich möglichst viele Leute erreichen, dachte ich immer, ich werde Fernsehfahrer.
00:24:27: Ehrlich gesagt, kennst du noch Jürgen Fliege?
00:24:30: Du bist ja auch so ein Jahrgang, genau.
00:24:32: Da gab es immer so ein Fernsehfahrer und der hat immer so erzählt in der Talkshow quasi.
00:24:37: Und da dachte ich so, ich werde so der neue Jürgen Fliege.
00:24:41: Und dann habe ich so ganz viel im Radio und im Fernsehen gearbeitet.
00:24:44: Danke, danke.
00:24:48: Und dann bin ich ... Und dann bin ich an die Universität gegangen, hab da studiert und da hab ich meine Frau kennengelernt und die hat gesagt, hier, guck mal, hier in Hessen gibt's eine coole Landeskirche, guck mal, ob du hier nicht fahrer werden möchtest und bin ich fahrer geworden.
00:25:04: Aber das war so dieser Step, irgendwie, es bleibt und ist auch für mich heute immer noch dieses Gott ist so cool, Gott ist so groß, der macht so viele tolle Sachen.
00:25:13: und aus Dankbarkeit sozusagen möchte ich weiter für Gott arbeiten.
00:25:18: Aber du hast es ja wirklich umgesetzt, ne?
00:25:21: Also so dein Kindheitstraum irgendwie.
00:25:24: Ja, ich hab da auch weiterhin jeden Tag auch Motivation, weil ich wirklich dieses, ich möchte was zurückgeben, ich möchte was sozusagen auch den Leuten von Gott erzählen.
00:25:34: Das bleibt für mich Tagesmotivation.
00:25:36: Ich find's ja inspirierend, weil ich glaube, dass das... Oftmals bei den Menschen so ein bisschen verloren geht, für andere auf was zu tun.
00:25:45: Also ich glaube, jeder muss sich da an die andere, an die andere, an die eigene Nase greifen.
00:25:52: Ja, ich find's total inspirierend.
00:25:55: Ist für mich dann auch leicht, zum Beispiel Entscheidungen zu treffen.
00:26:00: Ich hatte jetzt gerade neulich eine Situation, ich war super im Stress, hatte Vorbereitung mit Deadline sozusagen, wo ich Sachen abgeben musste und so weiter.
00:26:10: Und dann klingelt es an der Tür und da war, hat super geregelt, war super kalt und da war jemand, der finanziell sehr schlecht dasteht und stand bei mir vor der Tür und war komplett durch Nest und war mit einem... Roller quasi von dem einen Ortsteil in den anderen gefahren und war so am Rum zittern und hat gefragt, ob er sich bei mir einen Rewegutschein abholen kann.
00:26:32: Und das wusste er auch.
00:26:35: Und dann habe ich gesagt, ja, ich hole einen Gutschein, habe die Tür wieder zugemacht, habe den Gutschein geholt und dachte so, ja, Moment mal ganz kurz, was ist jetzt hier die wichtigere Sache sozusagen?
00:26:46: Und dann bin ich zu ihm wieder raus ohne Gutschein.
00:26:50: Ich habe gesagt, so, kommen Sie erst mal rein.
00:26:52: So, obwohl ich sozusagen voll im Turbo Stress eigentlich gar keine Zeit dafür hatte, war das für mich sozusagen der... höhere Dienst am Menschen, ihn dann reinzuholen, Kaffee aufgewärmt.
00:27:03: Ich hab ihn dann noch so ... Kinder haben ja manchmal so Überziehe, Regenjacken.
00:27:10: Diese Ponchos quasi, so für ein Euro bei DM oder so kaufen kann.
00:27:15: Und so einen hatten wir, haben wir zehn Stück bei uns im
00:27:17: Regal.
00:27:19: Genau, dann hab ich ihm davon noch eine gegeben und so.
00:27:23: Und das war am Ende das anderthalb Stunden, oder so, wie ich mit dem da gesessen hab.
00:27:27: die ich eigentlich nicht hatte.
00:27:28: Aber ich habe diese Entscheidung nie bereut, weil ich dachte, da schlägt sozusagen auch Gottes Herz.
00:27:34: Ja, und ich finde, aus solchen Momenten bekommt man auch ganz, ganz viel wieder zurück.
00:27:41: Ich kenne das auch.
00:27:43: Tatsächlich hat mich das gerade erinnert, wie häufig ich... Gerade auch Kunden haben, die hier reinkommen, erst mal total aufgelöst sind, weil irgendwelche Probleme auf der Arbeit oder mit Freunden oder sonst Dingen.
00:27:54: Und sitzen hier und dann fließen erst mal die Tränchen und oder die sind total angespannt oder wütend.
00:28:03: Und wollen dann auch erst mal, bevor man anfängt, erst mal los werden, was kommt.
00:28:08: Das ist immer für mich so im ersten Moment, weil mein Zeitplan ja auch getaktet ist, so wie bei mir.
00:28:14: Und mir ist es aber immer Super wichtig, da nicht einfach drüber hinweg zu gehen, wenn es irgendwie möglich ist.
00:28:22: Also klar, wenn das jetzt jedes Mal passiert ist natürlich auch ein bisschen schleppender.
00:28:28: Aber prinzipiell finde ich immer so dieses, das ist so ein bisschen mehr.
00:28:34: Und ich glaube, das ist auch das, was die Menschen oft brauchen und wo man einfach oft vielleicht die Entscheidung treffen kann für sich.
00:28:44: Okay, ich habe vielleicht gerade Echt nicht viel Zeit.
00:28:48: Und eigentlich ... ist mein Zeitplan nur auf mich ausgelegt und auf die Dinge, die ich alle noch erledigen muss.
00:28:55: Und wir rennen ja manchmal, das kennen wir, glaube ich, alle.
00:28:57: Wir rennen so durch unser eigenes Leben, so wie im Film.
00:29:01: Und man erwischt sich dann, ich erwische mich oft in so Situationen, wo ich im Auto sitze und denke so, jetzt muss ich da noch schnell hin und jetzt muss ich da noch schnell hin und alles geht irgendwie schnell und muss zack, zack, zack erledigt werden, weil man sich das ja selber so ...
00:29:18: selbst setzt.
00:29:19: Und ich finde es total schön, solche Stories zu hören.
00:29:23: oder auch wenn meine Kunden hier sitzen und man einfach diese Entscheidung trifft, nein, stopp, ich nehme jetzt Zeit, dir einfach zuzuhören und am Ende tut es dir gut und mir gut und man kann so viel irgendwie.
00:29:44: Ja, man hat die Zeit vielleicht verloren, aber man hat so viel mehr gewonnen.
00:29:48: Ja, krass.
00:29:48: Ja, voll.
00:29:50: Ich finde immer, das ist so ein tolles Gefühl, sich Zeit für Menschen zu nehmen.
00:29:54: Fast auch zu dem, was du gesagt hast, dieses Offensein.
00:29:57: Also nicht alles komplett durchgetaktet zu haben, sondern immer auch so eine leichte Lehrraum, sage ich mal, parat zu haben, dass man sagt, wenn es wirklich hat, der Fahrt kommt.
00:30:09: kann ich mir dafür auch Zeit nehmen.
00:30:11: Und ich glaube, dass das auch für viele Menschen die Realität ist, die ihre Eltern pflegen oder kranke Angehörige haben oder mit Kindern sowieso unterwegs sind.
00:30:24: Sie immer sagen, das ist in der Priorität jetzt höher.
00:30:28: Alle To-do-Listen, alle Termine, alles was ist sozusagen.
00:30:32: Das schmeiß ich in Notfall über den Haufen, wenn ... XY anruft, wenn der und der Fall eintritt, wenn meine Kinder mich brauchen oder wie auch immer.
00:30:41: Da merkt man auch diese Prioritäten.
00:30:43: Aber ich muss auch sagen, ich glaube, ich würde nicht mit jedem eine Podcast machen, aber weil du sowieso bist, weil du dir da so auch die Zeit nimmst, glaube ich, bin ich hier.
00:30:53: Ja.
00:30:54: Ja, das höre ich gern.
00:30:56: Du hast ja gesagt, wir machen hier in dem Podcast, in jeder Folge, auch so Kategorien.
00:31:03: Ja, auf jeden Fall.
00:31:04: Ich habe ja schon was überlegt.
00:31:04: Entscheidung,
00:31:06: was überlegt?
00:31:07: Okay, okay,
00:31:07: ich bin gespannt.
00:31:08: Wie
00:31:08: heißen denn die Kategorien erst mal?
00:31:10: Wie sehen die denn so?
00:31:11: Also, so.
00:31:13: Ich muss ja so ein bisschen denken können.
00:31:14: Ja, ich hatte jetzt noch etwas ganz anderes im Kopf.
00:31:16: Und zwar wollte ich jetzt gerade mal überleiten und dich fragen, was was so deine lustigste oder prägnanteste Story irgendwie der letzten Tage und was sie da
00:31:31: war.
00:31:32: Geil.
00:31:33: Also quasi so eine Kategorie so nach dem Motto die lustigste Geschichte auf der letzten Zeit, seit wir das gesehen haben.
00:31:38: Okay.
00:31:41: Ja,
00:31:42: und es ist richtig geil.
00:31:45: Wirklich.
00:31:46: Ich weiß gar nicht, ich muss ja immer aufpassen, dass ich jetzt hier nicht aus dem Nähkästchen empfehle.
00:31:50: Ja,
00:31:50: das muss ja alles ein bisschen bedeckt werden.
00:31:52: Neulich ist jemand aus der Kirche ausgetreten, weil ich unter dem Talar eine kurze Hose getragen habe.
00:32:01: Okay, im Zweifel würde ich jetzt sagen, solange du nicht nackt drunter.
00:32:05: Das war schon alles okay.
00:32:07: Und man hat nichts gesehen.
00:32:09: Nein, aber
00:32:09: tatsächlich kam die E-Mail ins Gemeindebüro und hat gesagt, bei einem wichtigen Festgottesdienst hat der Facher und am Talar kurz losgetragen.
00:32:18: Das war jetzt auch heim.
00:32:19: Weil richtig heiß.
00:32:20: Ja,
00:32:21: frech.
00:32:22: Und ich hatte ... Hattest du dich auch eine kurze Hose unter?
00:32:26: Also, er hatte recht.
00:32:27: Aber er hat gesagt, in einer Kirchengemeinde, wo der Fahrer kurze Hose unter dem Talat trägt, da kann er nicht mehr Mitglied sein.
00:32:33: Nee.
00:32:34: Fühlt er nicht.
00:32:36: Ich dachte so, ist das wirklich sozusagen der Grund, warum du noch in der Kirche bist, weil der Fahrer lange Hosen trägt?
00:32:42: Vor allem frag ich mich, hat er das sonst geprüft?
00:32:45: Ja, er
00:32:46: ist der starke
00:32:46: ... Ist meiner Meinung nach eine starke Entscheidung.
00:32:48: Ja, das
00:32:49: ist für mich eine ehrliche Entscheidung.
00:32:54: Definitiv.
00:32:55: Kann
00:32:55: man auch so sehen.
00:32:56: Also ist es eine gefährliche Sache.
00:32:59: Ob man noch Gemeindemitglied sein kann, wenn der Fahrer kurze Hosen trägt, ist so eine schwierige Entscheidung, glaube ich.
00:33:04: Also ich... Es ist sicherlich nicht der Hauptgrund, dass die Leute nach so vielen Gründen haben, jetzt zu überlegen, drehe ich aus der Kirche aus oder so.
00:33:15: Ja, so will ich.
00:33:18: Genau,
00:33:19: dann tropfen wir beim anderen Sommer eingehen.
00:33:23: Das war ja sicherlich nicht der Hauptgrund, sondern der letzte Grund.
00:33:26: Du bist bestimmt noch an einem guten Gründer aus der Kirche auszutreten.
00:33:28: Ja, da
00:33:29: hat sich noch gehalten, aber das war das I-Typ.
00:33:32: Das Fass ist überall geworden.
00:33:35: Ja,
00:33:35: das war der letzte Tropfen.
00:33:37: Was ist bei dir?
00:33:38: Hast du eine coole Geschichte aus der letzten Zeit?
00:33:42: Ich habe eine sehr inspirierende Geschichte.
00:33:46: Und zwar hatte ich hier... Vor kurzer Zeit, wie wir schon erwähnt haben, ich hab ja auch in der Saison viele Bräute, die ich steile vor ihrem großen Tag.
00:33:55: Oh, Brotgeschichten!
00:33:56: Im großen Moment.
00:33:58: Und hat wirklich auch eine Brot, die kam und total gelassen war, sie kam hier in mein Laden.
00:34:05: Ja.
00:34:07: Und ich sagte auch, der Klassiker, und bist du aufgeregt?
00:34:13: Spannung!
00:34:14: Man erwartet einen, ja!
00:34:16: Und sie sagte, nee, ich bin total gelassen.
00:34:17: Ich habe erst mal gestern Abend und heute Morgen meine besten Freundinnen ausgeladen.
00:34:23: Ich
00:34:24: habe da
00:34:24: alle abgeschossen und jetzt geht es mir aber richtig gut.
00:34:27: Und ich dachte mir so krass, so viel zur Entscheidung.
00:34:32: Und da haben sich einfach Dinge ergeben.
00:34:35: Hatte kein Bock auf die oder hat sich noch gestritten?
00:34:37: Nein, die haben sich einfach... grundlegend daneben benommen.
00:34:42: Und sie für Dinge auch noch verantwortlich gemacht.
00:34:46: Da durfte der Freund, der brandneue Freund, irgendwie war nicht mit eingeladen, weil der aber auch noch nicht bekannt war.
00:34:54: Und wir wissen alle Hochzeiten kosten Geld.
00:34:57: Und natürlich ist es immer so eine schwierige Sache, wen lebt man?
00:35:00: Nein, wen lebt man nicht ein?
00:35:02: Gut, ich hab noch nicht geheiratet, aber ich krieg selber mit.
00:35:06: Und ich glaube, sie hat da einfach gesagt, so, nee, Leute, wisst ihr was?
00:35:11: Ich fand saukool von mir.
00:35:13: Bisschen was, ich hab keinen Bock auf den Müll.
00:35:16: Ich lasse mir jetzt meinen Tag nicht versauen.
00:35:19: Und schießt euch jetzt alle
00:35:20: ab.
00:35:20: Die Wertigkeit des Tages, sozusagen, einfach drübergestellt.
00:35:22: Einfach knaller gesagt, okay,
00:35:23: Liebe
00:35:24: haben wir nie.
00:35:24: Es geht nicht sozusagen um Wertigkeit.
00:35:26: Genau,
00:35:27: ich hab
00:35:27: meine Liebsten
00:35:28: dabei.
00:35:29: Und die sind für mich da heute.
00:35:31: Die machen mir keine Vorwürfe, Vorhaltungen.
00:35:34: Die wollen einfach einen coolen Tag mit mir verbringen.
00:35:36: Und wenn ihr das nicht wollt oder könnt oder irgendwelche andere Probleme habt, dann schau.
00:35:40: Krass.
00:35:40: Hat nicht ein cooles Statement.
00:35:42: Hab ich auch so noch nicht erledigt.
00:35:43: Also,
00:35:43: seitdem Sie es schon nochmal geschnitten?
00:35:45: Also, hast du noch mal
00:35:46: gefragt, wie es gelaufen ist?
00:35:47: Nee, nee, nee, ich hab's ja noch nicht gelegen.
00:35:48: gesehen.
00:35:49: und ja, wer die auf jeden Fall fragen.
00:35:52: Ja,
00:35:53: da musst du mal machen, ob das dann sozusagen auch am Ende ihr sozusagen auch
00:35:58: Glück und Frieden gebracht hat.
00:35:59: So eine Braut-Story, die ich auch noch nicht gehört
00:36:02: habe.
00:36:02: Oh, Braut-Stories, die freue ich mich, ehrlich gesagt.
00:36:05: Ja, Bräute.
00:36:06: Das wird sehr lustig.
00:36:07: Ja, cool.
00:36:08: Also, das ist eine Kategorie, wie behalten wir bei, ne?
00:36:10: Die lustigste Story seitdem wir uns gesehen haben.
00:36:12: Ich
00:36:13: würde sagen, definitiv ja.
00:36:16: Hast du denn noch irgendwas?
00:36:19: Ich hatte mir so überlegt, ob wir so eine Kategorie einführen.
00:36:24: Uns erzählen ja Leute Sachen quasi.
00:36:26: Und ich glaube, dass wir auch Zugang zu so, ich würde mal sagen, so gesellschaftlichen Trends.
00:36:31: Ich hatte überlegt, ob wir die Kategorie vielleicht nennen.
00:36:37: Mehr als zwei Leute haben mir erzählt.
00:36:39: Also, um zu gucken, das beschäftigt gerade mehr als ein, zwei Leute sozusagen.
00:36:45: Und jetzt nicht so diese großen Dinger-Politik.
00:36:47: oder was hat der Präsident?
00:36:49: Nein, wir wollen ja
00:36:50: auch hier lustig sein.
00:36:52: Ja, aber
00:36:53: auch so im Punkt, wo so Deep Talk, dass man so ein bisschen zwischen die Zeilen guckt, wie es den Leuten gerade geht.
00:37:01: machen das so.
00:37:01: Also zwei oder mehr Leute haben mir erzählt.
00:37:05: Ja, genau.
00:37:07: Ich habe mir da vorbereitet.
00:37:09: Sehr gut.
00:37:09: Ja, ich habe nämlich im Moment die Erfahrung gemacht.
00:37:12: Bei mir haben sich mehr als zwei Eltern nämlich gemeldet, weil ihre Jugendlichen geinfluenced wurden.
00:37:19: Und zwar im nicht positiven Bereich.
00:37:22: Und das war total fasziniert, weil die Story war relativ gleich.
00:37:27: Da haben die Eltern nämlich gesagt, wir Wir als Eltern haben eine ganz lange Zeit immer gewusst, wer unsere Kinder beeinflusst.
00:37:38: Wir wussten sozusagen, das sind die Lehrer, das sind die Freunde, das ist das Umfeld, das ist der Sportverein sozusagen und da kenne ich die Leute.
00:37:45: Und auf einmal merken sie, da ist noch eine... Versteckte Quelle sozusagen, von Einfluss auf meine Kinder.
00:37:56: Und die können meinen Kindern auch ganz viel Quatsche erzählen.
00:37:58: Also sowohl politisch, aber auch religiös.
00:38:02: Das hat mich natürlich, so war Close to Home für mich irgendwie, haben mir nämlich auch die Leute erzählt, dass gerade auch so radikales Christentum bei den Influencern super stark ist.
00:38:13: Und dann sagten die Eltern auf einmal, meine Kinder kommen zu mir und sagen mir, ich bin ein Sünder.
00:38:20: Ich gehe in die Hölle, weil ich mein Leben falsch lebe.
00:38:23: Wo kommt denn das auf einmal her?
00:38:25: Was sagst denn du als Fahrrad dazu?
00:38:27: Und so.
00:38:27: Und das war so krass.
00:38:29: Und diese Influencer, dieses ganze Social Media, was auf die Kinder einströmt, sozusagen, wird für mich, glaube ich, ein richtig... große Arbeitsbereich auch werden.
00:38:42: und deswegen mich auch froh, dass wir den Podcast machen, dass wir auch eine Stimme sind, die sozusagen da mitspricht, dass wir es nicht den Radikalen irgendwie überlassen, sondern eben auch
00:38:52: uns beteiligen.
00:38:53: Uns beteiligen
00:38:54: mit unseren Sichtweisen.
00:38:56: Du hast ja auch viel mit Jugendlichen gerade durch Konfirmanten unterrichtet.
00:38:59: Ja, ist
00:38:59: mein Schwerpunkt.
00:39:00: Du hast
00:39:01: selbst Kinder von daher
00:39:03: klar.
00:39:03: Ja, voll mein Thema.
00:39:04: Verstehe ich.
00:39:05: Verstehe ich total.
00:39:07: Kann ich aber... mich anschließen tatsächlich, weil
00:39:11: auch
00:39:12: dieses Thema hier immer wieder sehr präsent ist, was Social Media mit der Jugend macht, im Form von, was passiert da eigentlich gerade?
00:39:29: Jetzt sind wir noch so eine Generation, die irgendwie mit und ohne groß geworden sind.
00:39:37: bei Weitem wahrscheinlich nicht so da mitspielen wie jetzt die Jugendlichen.
00:39:43: Wir sind in
00:39:44: einer anderen Zeit geprägt.
00:39:45: Wir sind in der Zeit halt ohne soziale Medien geprägt.
00:39:47: Genau.
00:39:48: Und das finde ich irgendwie auch super spannend.
00:39:53: Ich glaube, es ist schwierig da auch so ein Katt zu ziehen.
00:39:57: Du kannst es niemanden verwehren, du kannst es aber auch nicht einfach so laufen lassen.
00:40:02: Ich glaube bei Kinder und Jugendlichen.
00:40:04: muss man einfach viel mehr Aufklärung leisten, viel mehr da einfach dran bleiben, auch von den Schulen.
00:40:12: Ich glaube, das wird in vieler Dahinsicht schon versucht, umzusetzen.
00:40:18: Aber dennoch bekomme ich das auch sehr, sehr stark mit von Eltern, Großeltern.
00:40:25: Die sitzen nur noch vor dem Handy.
00:40:28: Oder ... Man beschäftigt sich ja gar nicht mehr mit anderen Dingen.
00:40:33: Ich stelle so fest, dass viele Jugendliche vor allem auch gar nicht mehr so rausgehen.
00:40:42: Ich weiß nicht, das ist so mein Empfinden.
00:40:44: Ich will
00:40:45: nicht mehr treffen.
00:40:46: Ich weiß nicht, ob das dennoch so ist.
00:40:49: Also ich hatte eine
00:40:49: Zeit lang schon, dass sie durch Corona sozusagen auch so ein bisschen ...
00:40:53: Ja, das ist auch noch mal sehr geprägte.
00:40:55: Digitalen
00:40:55: Kontakt, sag ich mal, sehr geprägte.
00:40:57: Ich glaube, es wird jetzt wieder mehr.
00:41:00: Wo ich jetzt gerade noch dran gedacht habe bei Sozialmedien und Prägungen sozusagen, hast du das Gefühl, dass jetzt in deinem Job, sage ich mal, alle so durch die gleichen Trends geprägt werden?
00:41:13: Weil ich habe immer so das Gefühl, im Moment sind so... Sie
00:41:16: sehen alle gleich aus.
00:41:17: Ja, die sehen nicht gleich aus, aber es ist so ein ähnlicher Stil schon da.
00:41:22: Also ich finde, so lange glatte Haare ist irgendwie so gerade so voll so ein...
00:41:26: Aber gab es das nicht auch schon immer?
00:41:29: Ich find das schwierig.
00:41:34: Wenn ich dran denke, wir Mädels haben uns zu Schulzeiten auch schon die Ansätze mit so einem Goldblond nachgefärbt.
00:41:39: Wir haben was früh bei uns, oder?
00:41:42: Hat uns so keiner gesagt, aber wir wollten es einfach nicht hören.
00:41:47: Aber prinzipiell, glaub ich, gab es so Trends.
00:41:50: Ich glaube, dass es heute einfach intensiver ist, weil es sich schneller verbreitet.
00:41:54: Ich
00:41:57: weiß nicht, ob du auch mit Bubblos damals rumgelaufen bist.
00:42:02: Wahrscheinlich hätte ich damals gesagt über Mainstream, da bin ich voll dagegen.
00:42:05: Ich hatte immer so auf abgerissenen Chucks.
00:42:07: Ja, du warst wahrscheinlich ein bisschen anders unterwegs.
00:42:11: Aber diese Trends, die gab es doch schon immer.
00:42:14: Ja, okay.
00:42:15: Hast du das Gefühl zum Thema, zum Influenzen?
00:42:20: Theoretisch ist es ja so, wenn du eine bestimmte Frisur ... nicht mehr schneidest oder dich weigerst, die zu schneiden, dann gibt es die ja hier vor Ort nicht.
00:42:30: Also, sag ich jetzt mal, wenn du... Oder
00:42:31: die Leute gehen woanders hin, ne?
00:42:34: Ja gut, aber ich meine so, in deinem Bereich hast du ja schon so ein bisschen auch die Chance, die Leute zu beraten und so zu sagen, so, mach das mal nicht oder ich würde das jetzt so nicht schneiden.
00:42:44: oder machst du so was?
00:42:45: Also gibt es Sachen, die
00:42:46: du nicht mehr
00:42:47: schneidest oder
00:42:48: nicht machen?
00:42:48: Ich mache auf jeden Fall keine Dauer wählen.
00:42:51: Leute, die Zeiten sind rum.
00:42:53: Okay,
00:42:53: okay.
00:42:54: Ja.
00:42:54: Dauerwell ist ausgestorben.
00:42:56: Bei mir definitiv.
00:42:57: Okay, alles
00:42:57: klar.
00:42:58: Bei mir definitiv.
00:42:59: Ich glaube allerdings auch bei vielen Kollegen.
00:43:02: Wenn
00:43:02: ich jemanden
00:43:02: mit Dauerwelles sehe, weiß ich.
00:43:04: Die war nicht bei mir.
00:43:05: Die
00:43:05: war nicht bei dir.
00:43:06: Definitiv
00:43:06: nicht bei mir.
00:43:07: Alles
00:43:08: klar, okay.
00:43:10: Na ja, klar, berate ich ja auch.
00:43:12: Und natürlich ... ist es ja auch meine Verantwortung, empfinde ich so zumindest, meinem Kunde ja auch zu sagen, nee, hier kommen lasse mir lieber ein, das wird nicht.
00:43:25: Aber ist das so, dass du manchmal gegen diese Influencer-Kram so angehen musst, da kommt jemand mit seinem Insta-Feed und sagt hier, so will ich es auf den Brusten aussehen?
00:43:32: Nein, ich finde das ja auch spannend.
00:43:33: Also ist das ja auch so ein bisschen in dieser... ... kreativen oder in meiner Friseurwelt, ... ... so, dass wir ja schon auch von Trends irgendwo leben.
00:43:43: Ah, okay,
00:43:43: okay.
00:43:44: Es gibt ja auch ... ... muss ihr das vorstellen wie in der Modewelt.
00:43:47: Es ist nichts anderes.
00:43:48: Es gibt auch für Friseure.
00:43:49: Also damals war ich da auch ... ... zum Teil auch mit in London oder mal in Paris oder so ... ... auf irgendwelchen Fashion Shows, wo wir einfach nur ... Frisuren Trends rausgebracht haben und die vorgestellt haben und da einfach nur viele Friseure sitzen, vergleichst du der Modewelt, wo einfach viele Designer sitzen.
00:44:13: Und jetzt musst du nicht mit Flugzeug steigen.
00:44:15: Jetzt kannst du sozusagen die Sachen quasi direkt aus Handy.
00:44:19: Jetzt hast du die direkt auf meine Lücke, genau.
00:44:22: Also die Leute kommen schon viel früher.
00:44:24: War das auch so, ich weiß, in meiner Ausbildungszeit und so, da gab es in den Läden noch diese Trend-Frisuren-Bücher.
00:44:34: Die haben dann, ich weiß gar nicht, wie oft die rauskam, so einmal im Jahr oder so.
00:44:37: Da habe ich
00:44:37: immer durchgeblättert, wenn ich beim Frisur war.
00:44:39: Fruchtbar, die waren immer abgeluttet und eingestaubt.
00:44:47: Ich fand die immer furchtbar und da waren irgendwie so drei, vier Schnitte drin und das wollten dann so ... Entweder haben alle gesagt, das will ich oder sie haben gesagt, ah nee, da ist nix für mich dabei.
00:44:58: So, das war immer schwierig.
00:45:00: Und ich finde, das heute da ging bei mir die Haare hoch, wenn das passiert, Gott sei Dank, nur noch sehr selten.
00:45:07: Aber tatsächlich sitzen auch Mascha hier Leute, die dann sagen, hast du mal so ein Häftchen, wo ich mich trümmeln kann?
00:45:14: Ich sage immer, das gibt's bei mir nicht.
00:45:16: Das sieht ausgestorben.
00:45:17: Na ja, gut, in Zeiten von Pinterest und so, brauchen wir sowas, glaub ich, definitiv nicht.
00:45:22: Sind Ladenhüter.
00:45:23: Okay,
00:45:24: okay.
00:45:24: Ja, müssen wir noch mal drüber quatschen, diese ganze Influencer-Geschichte machen vielleicht mal eine extra Folge.
00:45:30: Aber ich bin nur so, ich hab so eben so interessiert, weil wir jetzt ja auch in dieses Game einsteigen irgendwie mit unserer Podcast.
00:45:39: Und ich finde es cool, dass wir so diese Entscheidungshilfen... Vielleicht auch beeinflussen können.
00:45:47: Ja, ich finde, das könnten wir als Kategorie auch dazunehmen.
00:45:51: Stylingtipps von außen und von innen.
00:45:55: Okay, okay.
00:45:55: Ja, doch ganz gut.
00:45:56: Yes, okay.
00:45:57: Genau.
00:45:57: Aber schon so jeder in seinem Bereich?
00:45:59: Wenn ich jetzt Stylingtipps von außen gebe, ich glaube, das wird nix.
00:46:02: Also du außenstipps, ich in.
00:46:05: Bitte?
00:46:05: Du
00:46:05: außenstipps, ich in.
00:46:07: Okay, okay.
00:46:08: Würde ich jetzt mal so sagen.
00:46:09: Okay, also zum Thema Entscheidungen treffen, hast du einen Styling-Tipp von außen?
00:46:14: Wenn du keine Entscheidungen treffen kannst, wie du deine Haare tragen möchtest, dann pfleg einfach deine Haare.
00:46:19: Ah, geil!
00:46:20: Was heißt das?
00:46:21: Also was?
00:46:22: Pflege, Haarpflege.
00:46:24: Ich pflege meine Haare nicht, ich weiß nicht, was das heißt.
00:46:25: Schööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööö.
00:46:36: Und dann sehen aber, dann sieht meine Frisur nicht so gut aus, aber sie ist gepflegt, meinst du?
00:46:40: Oder wie ist
00:46:42: das?
00:46:42: Nein, ich verstehe es nicht.
00:46:45: Ich merke das.
00:46:46: Ja, ich merke, dass ich hier die entscheide.
00:46:50: Naja, wenn du einfach irgendwie mal einen Tag hast, wo du nicht weißt, was du mit dem Haar anstellen sollst, dann klatscht du doch einfach mal eine Maske drauf, eine Haarmaske.
00:47:01: und tue deinem Haar was Gutes.
00:47:03: Tue dir was Gutes, tue deinem Haar was Gutes.
00:47:05: Ja,
00:47:06: okay, verstehe, verstehe.
00:47:07: Okay, ja, okay.
00:47:10: Mein Styling-Tipp von innen wäre, glaube ich, denke deine Woche von Sonntagabend her.
00:47:19: Also sozusagen.
00:47:20: Okay,
00:47:20: das muss jetzt erläutern.
00:47:22: Wenn
00:47:22: du Sonntagabend ins Bett gehst und dir überlegst, was habe ich diese Woche geschafft?
00:47:27: Was habe ich diese Woche erreicht sozusagen?
00:47:30: Dass du quasi am Montagmorgen, die überlegst, am Sonntagabend, mit welchem Gefühl, mit welchem... auch mit welchem bild von mir selber möchte ich ins bett gehen?
00:47:42: sozusagen möchte ich am sonntagabend ins bett gehen und der perfekte geschäftsmann geschäftsfrau sein möchte ich ein guter chef gewesen sein möchte ich ein toller familienvater gewesen sein möchte ich sozusagen so und dann vielleicht auch in der woche.
00:47:57: eine Priorität gesetzt zu haben und zu sagen so das ist jetzt eine Woche okay da ist es vielleicht so da bin ich spät abends zu Hause aber dafür habe ich was weggearbeitet ich habe etwas weggeschafft und dann sich zu überlegen okay das ist jetzt meine Priorität für diese Woche.
00:48:12: eine Woche ich gebe mir jetzt Vollgas bei mir links und nächste Woche habe ich frei oder mache ich mehr Zeit für die Familie oder andersrum.
00:48:18: also dass man so quasi in eine bewusste Entscheidung trifft.
00:48:23: in Dieser Woche hat das die Priorität, und dann gehe ich sonntag zufrieden ins Bett und denke nicht, ich habe auch in dem Bereich nicht geschafft, und in dem Bereich nicht geschafft, und in dem Bereich nicht geschafft, sondern eine Sache, die habe ich durchgezogen.
00:48:35: Und da bin ich stolz auf mich.
00:48:37: Stark,
00:48:37: ja.
00:48:38: Das wäre so ein Styling-Tipp, glaube ich.
00:48:40: Es
00:48:42: ist auf jeden Fall ein guter Tipp, ja.
00:48:44: Wenn das man nicht so enttäuscht, weißt du, dann bist du nicht so, ich habe so viel gearbeitet, aber ich habe nichts geschafft.
00:48:49: Das ist ja ein furchtbarer Satz.
00:48:52: Ja, das kennt man ja auch oft.
00:48:53: Gerade wenn die Mütze irgendwie so voll ist, dass man denkt so bam, bam, bam.
00:48:57: Man hat so viele Dinge irgendwie auf der Latte und am Ende hat man irgendwie doch nix hin gekriegt.
00:49:06: Cool.
00:49:06: Ja,
00:49:06: das wär mein Zeitling-Tipp.
00:49:08: Ja, sehr schön.
00:49:09: Ich glaub, dann sind wir schon langsam am Ende angekommen.
00:49:12: Am Ende unserer ersten Folge.
00:49:14: Du hast ja gesagt, wir brauchen am Ende noch so ein Catchphrase oder so was.
00:49:19: Das ist ja am Ende immer gleich so diese Frage.
00:49:21: Was machen wir jetzt mit Gottes Frise?
00:49:23: Was machen wir mit Gottes Frise?
00:49:27: Wie sieht das jetzt aus mit diesem tiefer Leben?
00:49:31: Wie sieht das jetzt aus mit dem, was Gott für uns macht?
00:49:34: Entscheidungen?
00:49:36: Wie machen wir den Sack jetzt zu?
00:49:39: Entscheidungen hat was mit Priorität zu tun, aber auch mit Offensein.
00:49:44: Das kam so ein bisschen raus.
00:49:45: Genau, sei offen und triff.
00:49:48: vielleicht noch eine Sache dazu.
00:49:50: Wie triffst du deine Entscheidung aus dem Bauch oder aus dem Kopf?
00:49:55: Ich glaube, mit so einer unterliegenden Strategie, ehrlich gesagt.
00:49:59: Also
00:49:59: weder noch.
00:50:00: Weder noch.
00:50:00: Also ich glaube, ich habe mir Sachen so zurechtgelegt oder Lebenserfahrungen sozusagen, die mir sagen.
00:50:06: Relativ schnell, das ist eine gute Entscheidung, die trägt zum Guten bei und das ist eine gute Entscheidung.
00:50:11: Wie ist bei dir?
00:50:12: Bauch.
00:50:13: Bauch.
00:50:14: Bauch.
00:50:14: Eindeutig.
00:50:15: Geil.
00:50:16: Wenn der Kopf sich einscheidet, dann ist nichts, dann hat es schon zu lange gedauert.
00:50:21: Zeitfrage.
00:50:22: Ja, ich kann Zeitfrage.
00:50:23: Das ist gut, dass du es erwähnst.
00:50:25: Vielleicht ein Tipp von mir.
00:50:28: So hab ich das mal gelernt, weil mir das jemand so nahe gebracht hat.
00:50:32: Versuch doch mal, bessere Entscheidungen zu treffen.
00:50:35: Wenn du irgendwo bist und gehst essen oder suchst dir irgendwo was auf der Karte raus und kannst dich nicht entscheiden.
00:50:43: Manche haben das ja auch.
00:50:44: Ich würd gern Hitze oder Nudeln.
00:50:47: Beides irgendwie cool.
00:50:48: Vor
00:50:48: Blättern, zurück Blättern.
00:50:49: Genau.
00:50:50: Und am Ende hast du das Gefühl so, ich weiß nicht, ob das jetzt die richtige Entscheidung ist.
00:50:56: Hör auf deinen Bauch, weil ich glaube, dein Bauch hat im ersten Moment schon eine Entscheidung getroffen.
00:51:02: Eigentlich weißt du, was du willst.
00:51:05: Und vor allem, und selbst wenn es nicht die richtige Entscheidung ist, darüber können wir auch nochmal kurz reden, dir vielleicht die Frage zu stellen, selbst wenn es nicht die richtige Entscheidung wird, die ich treffe.
00:51:18: Was könnte mir im schlimmsten Fall damit passieren?
00:51:21: Ja, okay, okay.
00:51:22: Ja, verstehe.
00:51:23: Also, es ist vielleicht noch mal so ein ganz guter Leitfaden.
00:51:29: Okay, also so Prioritäten helfen, Offenheit hilft, Bauchgefühl hilft, genau.
00:51:36: Und so ein bisschen sich zu überlegen, wie gehe ich am Ende der Woche ins Bett?
00:51:40: Ja, geil.
00:51:40: Okay, was will ich sagen?
00:51:42: Gottes rieses
00:51:42: Sitz!
00:51:43: Gottes rieses Sitz!
00:51:44: Sieht gut aus!
00:51:46: Und wenn ihr irgendwelche Fragen habt oder Anhaltspunkte über die wir mal quatschen sollten, Ich glaub, wir haben noch ganz viele spannende Themen.
00:51:58: Gerade so, auch wenn ich nicht mehr in der Kirche bin, interessiert mich doch schon viele Dinge, wie so ein Fahrer eigentlich so zu Hause auch lebt, ob ihr alle Tischgebilds sprecht und euch an den
00:52:09: Händen fasst.
00:52:09: Yes, yes, yes, yes, yes.
00:52:11: Ich frag mich immer, ob Frisörinnen auch mit schlechter Frisur aus dem Haus gehen dürfen.
00:52:15: Ja, genau.
00:52:17: Der Wetterherde
00:52:19: ist Wetterherde.
00:52:20: Ja, cool.
00:52:21: Wir
00:52:21: haben noch zu viel zu quatschen.
00:52:23: Wenn euch was einfällt, schreibt uns über unsere Kanäle.
00:52:28: Dann sehen
00:52:29: wir uns das nächste Mal, wenn meine Haare wieder länger sind.
00:52:33: Cool.
00:52:33: Ich bin der Simba.
00:52:34: Ich bin die Jessie.
00:52:35: Wir wünschen
00:52:36: euch alles Gute.
00:52:37: Amen.
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